Die Arbeitsgemeinschaft
industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) vergibt den diesjährigen
mit 20 000 Mark* dotierten Otto von Guericke - Preis an Gerd* Heinz von
der in Berlin ansässigen Gesellschaft zur Förderung angewandter
Informatik. Die AiF würdigt mit ihrer Auszeichnung herausragende Leistungen
auf dem Gebiet industrieller Gemeinschaftsforschung kleiner und mittlerer
Unternehmen.
Gerd* Heinz wird für seine Entwicklung
der "akustischen Kamera" geehrt, mit welcher er die Lärmemission von
Maschinen anschaulich darstellen kann.
Triebwerkslärm einer Boing |
Das System erscheint denkbar einfach:
Eine Videokamera filmt die Schallquelle, während gleichzeitig mehrere
Mikrofone die emittierten Schallwellen registrieren. Ein Computer stellt
anschließend die akustischen Informationen in Falschfarben dar und
legt sie über das Videobild. Das so erstellte optische Bild ermöglicht
die Ortung von unliebsamen Frequenzen und liefert Hinweise für allfällige
Konstruktionsverbesserungen.
Gegenüber den herkömmlichen Messverfahren
hat die akustische Kamera erhebliche Vorteile. Diese liegen in erster Linie
in der Anschaulichkeit der akustischen Abstrahlungsvorgänge. Zusätzlich
läßt sich die Dynamik von Lärmemissionen analysieren -
die akustische Kamera schießt bis zu 100 000 optische Bilder pro
Sekunde.
Die Industrie hat den Nutzen des neuen
Meßverfahrens schnell erkannt; vor allem die Automobil- und Maschinenbauindustrie
sowie verschiedene Anlagenbetreiber machen von ihm Gebrauch.
|
Rauschende Rotorblätter
Gerd* Heinz und sein Team analysierten
bisher unter anderem die Berliner U-Bahn, elektrische Haushaltsgeräte,
Flugzeugtriebwerke, einen Luxussportwagen, sowie Windkraftwerke. |