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Ausgabe 1 | Dezember 2005


 
 

Mit den Augen hören: Akustische Kamera macht Geräusche sichtbar


Beinahe hätten sie am 11. November den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten gewonnen. Das Team um Dr. Gerd Heinz von der Adlershofer Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) verblüffte mit einer genialen Idee: einer Kamera, die Geräusche sichtbar macht.

Das Gerät funktioniert ganz einfach: Eine Digitalkamera bildet ein schallerzeugendes Objekt ab. Zugleich nimmt eine Anordnung von Mikrofonen die Schallwellen auf. Eine eigens entwickelte Software errechnet daraus eine Schallkarte und verknüpft das akustische und optische Abbild der Schallquelle. Laute Bereiche werden rot, leise Bereiche blau eingefärbt. Die relevanten Quellen für hohe Schallpegel sind jetzt schnell erkennbar. Das ist neu, denn Schallkarten konnten bislang nur bei stationären Geräuschen ohne Foto-Überlagerung erstellt werden.

Das GFaI-Team entwickelte die Kamera zusammen mit potennziellen Kunden. So wurde die Erfindung nicht technisch, sondern auch wirtschaftlich ein Erfolg. Porsche zum Beispiel kaufte vor vier Jahren die erste Kamera*, um Motorgeräusche zu ermitteln. Seither gehen immer mehr Bestellungen ein, vornehmlich von Autoherstellern*. Inzwischen sind fünfzig Kameras* verkauft (Stückpreis 100 000 Euro).

*: Inhalt korrigiert

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