NDR-TV N3-Prisma 25.11.97 22.15 Uhr sowie in den Highlights des Jahres 30.6.98, 22.15 Uhr 2.7.98 13 Uhr
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N3 Prisma zu Gast bei der 'Akustischen Kamera'Eine Kamera, die Lärm sieht
Bericht: Anne Johe
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Dr. Ing. Gerd Heinz, GFaI Berlin:
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"Hörend Sehen". Das können 16 winzig kleine Meßmikrofone. Sie bilden das Objektiv der Lärmkamera. Zusätzliche Aufnahmen mit einer optischen, hier digitalen Kamera werden später bei der Auswertung der akustischen Fotos helfen.
Hier das Lauschergebnis: Auf dem Monitor erscheint ein erstes Lärmbild. Der Rechner entwickelt es aus den akustischen Informationen der 16 Mikrofone. Jede Farbe steht für eine bestimmte Lärmintensität: von gelb für leise über grün nach rot und blaulila für besonders laut. |
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Liegen akustische und optische Aufnahme übereinander, wird klar: größter Krachmacher ist der (obenliegende) Auspuff. |
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Bei einem Auto, so vermutet jeder, macht der Motor den meisten Krach. Zu unrecht, wie das Lärmbild zeigt. Am lautesten ist nämlich der sog. Vorschalldämpfer. Heinz: "Wir wollten es am Anfang gar nicht glauben: Ich habe über eine Woche an den Aufnahmen herumgerechnet, dann haben wir nochmals gemessen, um die Aufnahmen zu verifizieren. Und siehe da: es blieb beim Vorschalldämpfer. Der Motor spielt in der Lärmemission dieses Autos überhaupt keine Rolle." |
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Eine ähnliche Überraschung erlebten die Lärmforscher bei ihren Beobachtungen an Flugzeugen. Den höllischen Startlärm verursachen nicht allein die Turbinen, die gleiche Lärmintensität entsteht noch einmal durch Reflexion. Die zwei lilablauen Flecke zeigen: Lärm spiegelt sich am Asphalt. Schallschluckende Beläge könnten viel davon absorbieren.
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Ein Tintenstrahldrucker ist ein typischer Lärmstreßfaktor in vielen Büros. Jede mechanische Bewegung verursacht lästige Geräusche. Die Berliner Wissenschaftler wollen herausfinden, an welcher Stelle wann Lärm entsteht. Mit der Kamera kann man auch ganze Lärmfilme herstellen: z.B. die akustische Fahrt des Druckkopfes. Immer, wenn er die Richtung wechselt, erkennt man eine Lärmexplosion. Mit Hilfe dieser Filme ließe sich jeder störende Maschinenlärm gleich an der richtigen Stelle bekämpfen.
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Heinz: "Das Interessante an dieser Technik ist, daß die subjektive Beurteilung von Schall oft völlig verschieden von diesen objektiven Messungen ist. Unser Gehör gaukelt uns in vielen Fällen falsche Erregungsquellen vor. Zum Beispiel bei der Briefetikettiermaschine: was uns bewußt wird, ist ein rhytmisch stampfendes Geräusch. Es suggeriert, daß der Lärm mit Ventielen und Stößeln verbunden ist. Die Schallaufnahme hingegen zeigt, daß der Hauptlärm durch Antriebsmotor und Lüfter kontinuierlich abgegeben wird. Das ist insofern interessant, als man sehr viel Geld ausgeben kann für falsche Lärmvermeidungsmaßnahmen." Lärmvermeidung an der richtigen Stelle angesetzt, das wäre die große Chance für effektiven Arbeits- und Umweltschutz. Denn mit Hilfe der Lärmkamera könnten Konstrukteure und Hersteller ihre Maschinen schon von Anfang an ganz gezielt leiser laufen lassen.
Wie heißt es doch so schön: ware Überlegenheit zeigt sich in der Stille.
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Einige Impressionen...
Ausladen, Aufbauen, Zusammenstecken, Hochfahren ... zu langsam, bitte nochmal: Tan Nguyen und Mark Zöllner schleppten, was das Zeug hielt.
Bild links: Beratung zwischen Regisseurin Anne Johe und Kameramann Axel Reinhardt.
Rechts: Stuntmann Michael Schmid auf Suzuki täuscht Anfahren im Verkehr vor.
unten links: dreimal mußte die ganze Anlage umgebaut werden, ehe alles im Kasten ist.
unten rechts: Schwarze Gardine mit Schummerlicht für den 'O-Ton' Heinz, Assistent Reiner Krüger hat alles im Griff...
Gesellschaft zur Foerderung angewandter
Informatik e.V., Dr. G. Heinz,
Rudower Chaussee 5/13.7, D-12484 Berlin
Phone: +49 (30) 6392-1600
Fax: +49 (30) 6392-1602
e-mail: info@gheinz.de
URL: http://www.gheinz.de
Gezipptes Movie*: 330 kB/700 kB, hochauflösend: 1,5 MB/10 MB
(Zipped AVI) replaced by MP4*
So röhrt Schmidches aufgemotzte Suzuki - akustisches Bild und Movie (700kB)Und so knallig wie das Schall-Movie sehen auch die Kanaldaten aus. Mit hinterlegtem O-Ton der Suzuki.
Falls auch Sie im Stau standen - das Spektakel fand statt am Montag, dem 29.9.1997 an der Kreuzung Wegedornstraße, Ecke Rudower Chaussee in Berlin-Adlershof.
*Zipped AVIs replaced by MP4; layout enabled for smartphones: 11.11.2023