Wie man Lärm fotografiert
AiF verleiht Otto von Guericke-Preis 2001
Die Arbeits-Gemeinschaft industrieller Forschungs-Vereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)
Für die Entwicklung einer akustischen Kamera erhält Dr. Gerd Heinz von der Gesellschaft zur Förderung angewandter Informatik (GFaI) in Berlin in diesem Jahr den Otto von Guericke-Preis der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" (AiF).
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Foto AiF-Präsident Hans Wohlfart überreichte die Auszeichnung anlässlich des Innovationstages der AiF am 31. Mai 2001 in Berlin. Der mit 10.000 Mark dotierte Preis wird zum 5. Mal verliehen. Er würdigt herausragende Leistungen auf dem Gebiet der industriellen Gemeinschaftsforschung kleiner und mittlerer Unternehmen. In diesem Jahr werden zudem erstmals zwei weitere Forscherteams mit jeweils 5000 DM prämiert. Die akustische Kamera dient der Lärmanalyse von Maschinen.
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Mit ihrer Entwicklung schuf das Team um Heinz die neue Disziplin der akustischen Foto- und Kinematografie und überführte sie in den industriellen Einsatz. Eine Videokamera nimmt das optische Bild eines Gerätes auf, während gleichzeitig Mikrofone die aus dem Motiv austretenden Schallwellen festhalten.
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Foto Ein Computer fertigt eine Karte des Lärms und legt sie über das Foto. Über die so erzeugten Schallbilder lassen sich Schadensursachen erkennen oder Hinweise für Konstruktionsverbesserungen ableiten. Sie gestatten Aussagen über die Dynamik von Maschinen im Hochgeschwindigkeitsbereich von bis zu 100.000 Bildern pro Sekunde und die Ortung unliebsamer Frequenzen.
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Bisher haben die Forscher um Heinz unter anderem die Berliner U-Bahn, elektrische Rasierapparate, Windkraftwerke, eine Rheinbrücke, Flugzeugtriebwerke und einen Sportwagen der Luxusklasse mit der akustischen Kamera analysiert.

31.05.2001
nano online / idw